Autor des Monats September 2025:
MARIO VARGAS LLOSA
Am 13. April dieses Jahres verstarb in Lima der peruanische Schriftsteller und Politiker Llosa. Er wurde 89 Jahre alt.
2010 hatte er als sechster Lateinamerikaner den Nobelpreis für Literatur erhalten. Seit 1993 besaß er auch die spanische Staatsangehörigkeit und war zwei Jahre später in die Akademie zur Pflege der spanischen Sprache berufen worden. Im Februar 2023 nahm die "Académie francaise" ihn als ersten nicht französisch schreibenden Autor in ihre Reihen auf.
Nach Abschluss eines Jura- und Literaturstudiums an der Universität Lima und der Promotion in Philosophie und Literatur an der Universität "Complutense" in Madrid hatte sich Llosa in den 1960er Jahren verstärkt der Schriftstellerei gewidmet. Zudem arbeitete er einige Jahre in Paris für den Fernsehsender "France Télévision" sowie die Nachrichtenagentur "Agence France Presse".
1972 kehrte er nach Peru zurück, wo er die Leitung und Moderation einer politischen Fernsehsendung übernahm. In den 1980er Jahren wandte er sich dann mehr und mehr der aktiven Politik zu. Wie viele lateinamerikanische Intellektuelle hatte er in seiner Jugend linke Positionen vertreten, von denen er sich jetzt distanzierte. Das führte zu Spannungen u. a. mit dem kolumbianischen Schriftsteller Gabriel Garcia Marques, dem Llosa eine einseitige und kritiklose Propagierung des sozialistischen Gesellschaftsmodels vorwarf. Er selbst bekannte sich nun zum Neoliberalismus. 1990 trat er als Kandidat eines konservativen Bündnisses in den Wahlkampf um die peruanische Präsidentschaft ein.
Er verlor gegen einen politischen Außenseiter. In seinen Werken hat Llosa häufig undemokratische und korrupte Systeme, ob von rechts oder links, Gewaltbereitschaft und den Rassismus in Peru gebrandmarkt. Im islamischen Fundamentalismus sah er den Hauptfeind der Demokratie.