Quelle: Wikipedia
Autor des Monats: JOSEPH CONRAD
Józef Teodor Konrad Korzeniowski wurde 1857 in Berdytschiw (damals Russland, heute Ukraine) als Sohn adliger Eltern geboren. Conrads Vater kämpfte für die Unabhängigkeit Polens und regte seinen Sohn zur Beschäftigung mit der polnischen und französischen Literatur an.
1861 wurde der Vater verhaftet und ins nordrussische Wologda verbannt. Seine Familie durfte ihn ins Exil begleiten. 1863 gestatteten die russischen Behörden ihr die Niederlassung in der Nähe von Kiew. Hier starb die Mutter an Tuberkulose.
Bis 1869 lebten Conrad und sein Vater in Krakau. Nach dessen Tod gestattete Conrads Onkel, dem das Sorgerecht für den Jungen zugesprochen worden war, diesem die Auswanderung nach Marseille.
Von 1874 bis 1889 fuhr Conrad zur See. 1878 hatte er erstmals britischen Boden betreten. Auf seinen Reisen lernte er das Mittelmeer, den Indischen Ozean, das malaysische Archipel und Australien kennen.
Nach dem Niedergang der Segelschifffahrt heuerte Conrad 1890 auf dem Flussdampfer "Roi des Belges" an, der den Kongo- Fluss befuhr. Die Erfahrungen dieser Reise verarbeitete er später in seiner Erzählung "Herz der Finsternis". Mittlerweile hatte er die britische Staatsbürgerschaft erhalten.
Seit 1893 arbeitete er in England als freier Schriftsteller. Obwohl er die englische Sprache erst mit 20 Jahren erlernt hatte, gehören seine Werke zu den wichtigsten der englischen Literatur an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
Seiner Ehe mit der fünfzehn Jahre jüngeren Jessie George entstammten zwei Söhne, die 1978 bzw. 1982 verstorben sind.
Joseph Conrad selbst starb vor 100 Jahren, an einem 3. August, in der Nähe von Kent. Er ruht neben seiner Frau auf dem Friedhof von Canterbury.
In der heutigen Literaturkritik wird der Autor häufig wegen der für seine Zeit typischen rassistischen Schilderung der afrikanischen Bevölkerung und Afrikas zum Teil recht heftig kritisiert.